Lange Spaziergänge am Strand, auf Skiern durch frischen Pulverschnee gleiten oder beim Trekking in Asien die einheimische Kultur erleben: Die Reise ist gebucht, die Details sind ausgearbeitet, die Koffer gepackt. Da macht sich niemand gerne Gedanken darüber, was alles schiefgehen könnte während der Zeit fern der Heimat.
86 %der Befragten einer Reisestudie finden, dass Urlaub im Jahr 2023 sehr wichtig ist. 26 % schließen eher eine Reiserücktrittsversicherung ab als zuvor.
Quelle: Hanse Merkur
Aber darauf, dass schon alles gut gehen wird, solltest du nicht bauen. Wenn du zum Beispiel in der Ferne ernsthaft krank wirst, wirbelt das nicht nur deine Reisepläne durcheinander. So können beispielsweise Krankenhausaufenthalte und ein möglicher Rücktransport mächtig ins Geld gehen.
Manchmal sorgen unerwartete Umstände dafür, dass du eine Reise gar nicht erst antreten kannst oder sie unterwegs abbrechen musst. Um die Sorgen vor solchen Unwägbarkeiten zu mildern, kann sich eine Reihe von Reiseversicherungen für dich lohnen. Andere Angebote halten Verbraucherschützer*innen dagegen für überflüssig. Wir verschaffen dir einen Überblick über die Reiseversicherungslandschaft und erklären dir, wie du die lohnenswerten Policen abschließt.
Auslandskrankenversicherung
Malade in der Ferne
Seit Monaten hast du dich darauf gefreut, mit dem Motorrad von Chiang Mai aus die unberührte Landschaft im Norden Thailands zu erkunden. Doch am vierten Tag hast du in unwegsamem Gelände einen Unfall. Eine intensive Krankenversorgung ist hier nicht möglich, du musst nach Bangkok in eine Klinik geflogen werden. Dort werden nicht nur mehrere Brüche, sondern auch eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert.
Die gesetzliche Krankenkasse zahlt in Thailand, aber auch in anderen Ländern wie den USA oder Australien nicht.
Die Kostenfür Behandlungen im Ausland, Krankenhausaufenthalte oder Transporte können schnell in die Höhe schießen.
Privatversicherte sollten prüfen, welche auslandsspezifischen Leistungen in ihrem Angebot enthalten sind. Bei einem hohen Selbstbehalt lohnt oft der Abschluss einer Zusatzversicherung für die Reise. Auch den Transport in die Heimat zahlen die meisten Krankenversicherungen nicht.
Reiserücktrittsversicherung
Wenn es plötzlich anders kommt
Einen Tag vor der Abreise kommt der kleine Sohn mit einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus – und aus den geplanten Skiferien wird nichts. Doch im Fall einer Stornierung fallen selbst Wochen im Voraus schon Kosten an. Wer kurzfristig absagt, bekommt meist gleich die ganze Reise in Rechnung gestellt. Für diese Stornokosten steht die Reiserücktrittsversicherung ein. Ein Abschluss lohnt sich vor allem für diejenigen, die mit mehreren Personen reisen wollen oder die eine relativ kostspielige Tour planen.
Doch nicht alles, was dir in die Quere kommt, lässt die Versicherung als Absagegrund gelten. Üblicherweise gelten Unfälle als Rücktrittsgrund, außerdem schwere Krankheiten, der Tod eines nahen Angehörigen oder eine Schwangerschaft. Streichen dagegen Vorgesetzte den Urlaub, zahlt die Police eher nicht.
Stornokostenübernimmt die Reiserücktrittsversicherung – aber nicht bei jedem Grund.
Mietwagenversicherungen
Ich geb Gas
Wenn du dir am Urlaubsort einen Mietwagen nimmst, gehört zum Vertrag normalerweise mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie umfasst die Deckungssumme des jeweiligen Urlaubslandes, doch da die oft sehr niedrig ist, ist zusätzlich der Abschluss der sogenannten „Mallorca-Police“ zu empfehlen, die den Schutz auf das deutsche Niveau hebt. Trotz ihres Namens gilt die zusätzliche Kfz-Haftpflicht längst nicht nur auf der balearischen Insel, sondern in ganz Europa.
Gepäckversicherung
Ein Koffer in New York
Eben stand er noch in der Hotellobby, plötzlich ist er weg: Unterwegs das Gepäck zu verlieren, gehört zu den Alpträumen jedes Reisenden. Ganz besonders gilt das für diejenigen, die eine teure Kamera oder eine Sportausrüstung dabei haben.
Doch Verbraucherschützer*innen sind sich einig: Eine Gepäckversicherung lohnt sich meist nicht. Zu strikt sind die Vorgaben, zu viele Varianten ohnehin ausgeschlossen. Wenn der Koffer nicht zwischen die Beine geklemmt und die Kamera am Körper befestigt wurde, trifft dich als Reisende*r schnell eine Mitschuld an dem Diebstahl. In südlichen Ländern ist der Verlust von Schmuck meist nicht abgedeckt, ohnehin ist die Schadensumme begrenzt. Schecks, Flugtickets oder Kunstobjekte sind gar nicht versicherbar. Aber sieh’ dir deine bestehenden Policen noch einmal durch, denn bei einem Einbruch oder Raub in Gebäuden, etwa im Hotelzimmer oder Parkhaus, zahlt in Europa häufig die Hausratversicherung.
Die Kreditkarte
Gewappnet für finanzielle Überraschungen
Natürlich ist sie auch im Alltag nützlich, auf Reisen kann eine Kreditkarte ihre Vorteile aber so richtig ausspielen. Vielerorts kannst du damit im Ausland direkt bezahlen, brauchst also weniger Bargeld. Zusätzlich kommst du dank der Karte auch vor Ort einfach an die lokale Währung. Du hast ein einzigartiges Erinnerungsstück entdeckt, das du bei deinen Barreserven nicht eingeplant hattest? Das lässt sich mit der Karte genauso begleichen wie ein zusätzlicher Ausflug oder die Kosten einer medizinischen Behandlung. Außerdem enthalten viele Kreditkarten Versicherungsangebote, die auf der Reise greifen.
Damit du gut abgesichert bist, lohnt sich für eine Reise oft der Abschluss eines zusätzlichen Versicherungspakets. Rundum abgesichert, kannst du dich jetzt schon auf das nächste Reiseabenteuer freuen.