Lastspitzen glätten mit eigenen Energiereserven

Wenn der Stromverbrauch von stromintensiven Unternehmen stark schwankt, kommen Lastspitzen auf sie zu. Das kann zu viel höheren Kosten als üblich führen: Die Energieversorger berechnen die Stromnutzung in 15-Minuten-Intervallen. Nutzt ein Betrieb mehr Strom als gewöhnlich, wird diese Lastspitze teuer in Rechnung gestellt.

Die Versorger bezwecken mit hohen Preisen, dass das Stromnetz durch Lastspitzen nicht überlastet wird – so bleibt es stabiler. Für Unternehmen im produzierenden Gewerbe bedeutet das allerdings eine ständige Sorge vor den Stromkosten. Beanspruchen sie an einzelnen Tagen ihre Maschinen oder Anlagen mehr als sonst, müssen sie abwägen, ob ein Produktionsstopp wirtschaftlicher wäre, als eine immense Stromrechnung. Mindestens genauso ernst sind schwankende Stromkosten in Einrichtungen wie Krankenhäusern, die ihren Verbrauch nicht anpassen können, da sie dauerhaft ihre Funktionsfähigkeit sicherstellen müssen. Und so bleiben sie auf hohen Kosten sitzen.

Deswegen ist es für immer mehr Verbraucher*innen essentiell, Lastspitzen zu glätten: Beim sogenannten „Peak Shaving” versuchen Unternehmen, die Energiekosten durch die Leistungskosten einzudämmen. Anlagen temporär ausschalten und somit Lastspitzen vermeiden – das ist für viele Betriebe keine Option. Stattdessen geht es darum, in Momenten hoher Belastung auf eigene Energievorräte zurückzugreifen. Ein wichtiges Element dafür sind Multi-Use-Energiespeicher.

Was sind Energiespeicher?

Für die Energiewende sind sie essentiell: Speicher unterstützen den Umstieg auf ressourcenschonende Energiequellen. Windkraft und Photovoltaik liefern uns zum Beispiel immer nur dann Strom, wenn es die Wetterbedingungen erlauben. An bewölkten oder windstillen Tagen fehlen die nötigen Ressourcen. Deswegen sind unter anderem Stromspeicher für eine klimafreundliche Stromversorgung notwendig. Energie, die nicht sofort gebraucht wird, lässt sich hier zwischenspeichern und später nutzen.

Es gibt verschiedene Arten von Energiespeichern, die wir in Deutschland schon seit Jahrzehnten nutzen, beispielsweise Pumpspeicherkraftwerke. Um Strom zu produzieren, wird das hoch gelegene Speicherbecken geöffnet, das Wasser fällt hinab und treibt eine Turbine und einen Generator an. Ist Strom überschüssig, wird das Wasser damit wieder nach oben gepumpt.

Für die heutige Energieversorgung werden elektrochemische Batteriespeicher immer wichtiger, weil sie die Energiewende unterstützen. Diese Speicher sind technisch nah an den Akkus, die Smartphones und Laptops betreiben und in Kraftfahrzeugen (z. B. PKW) verwendet werden – jedoch um einiges größer (modular) und stationär aufgebaut. Die gängigsten Typen sind Lithium-Ionen- und Blei-Säure-Batterien.

Lastspitzen vermeiden mit Multi-Use-Batteriespeicher

Für viele Unternehmen machen vor allem die sogenannten Multi-Use-Speicher Sinn. Dabei werden Batteriespeicher für verschiedene Anwendungen genutzt – und der gespeicherte Strom kommt bestmöglich zum Einsatz.

Case Study: Energie im Einkaufscenter

Ein gutes Beispiel für eine solche Lösung ist der von uns finanzierte Multi-Use-Speicher eines großen Einkaufszentrums: Auf dem Parkplatz vor dem Eingang zum Shoppingcenter steht ein Batteriespeicher. Das Einkaufszentrum nutzt ihn primär, um Lastspitzen zu vermeiden, wenn zum Beispiel viele Verbraucher ungeplant anspringen und somit unerwartete Mengen an Strom verbrauchen. Der Speicher hat aber auch andere Aufgaben:

  • Direkt integriert ist eine E-Auto-Ladestation für Kund*innen des Einkaufszentrums. Mit dem Batteriespeicher wird eine höhere Ladeleistung für E-Autos zur Verfügung gestellt.

  • Außerdem ist der Speicher so positioniert, dass dieser mit einem Monitor Werbung für das Shoppingcenter macht.

Unser Experte für Erneuerbare Energien, Michael Seeger, sieht noch weitere Möglichkeiten, den Gewerbespeicher zu nutzen:

„Die Batteriespeicher können sowohl im Regelleistungsmarkt verwendet und an der Strombörse vermarktet werden. Somit werden zusätzliche Erlöse erwirtschaftet.“

So kaufen Unternehmen mit eigenem Gewerbespeicher günstigen Strom ein und verkaufen ihn – mit dem richtigen Management – teurer weiter.

Wichtig ist Michael Seeger, dass es im Projekt zuverlässige Betreiber und Vermarkter gibt. Unsere Kunden, die das Einkaufszentrum betreiben, können die Steuerung eines Gewerbespeichers nicht selbst übernehmen – dafür ist echte Expertise gefragt. Sie brauchen Akteure an ihrer Seite, die sich mit dem Batteriespeichersystem auskennen und diesen in einer Multi-Use-Strategie optimal einsetzen. Gemeinsam mit dem Unternehmen können auch eigene Prioritäten zum Einsatz des Batteriespeichers festgelegt werden. Beispielsweise kann die Lastspitzenkappung als höchste Priorität eingestuft werden.

Multi-Use-Speicher finanzieren: Unterstützung durch Expert*innen

Eine Zusammenarbeit mit Expert*innen ist nötig – auch für die Finanzierung. Die DKB finanziert viele Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien.

„Uns ist es wichtig, dass wir Akteure in den Projekten haben, die sich an den Märkten auskennen und auf Veränderungen reagieren können,” sagt Michael Seeger.

Wir finanzieren Batteriespeicher für diverse Endkunden: von Einkaufszentren, über Krankenhäuser bis zum Quartier.

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Jens Richter, DKB-Experte für die Sektorkopplung

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