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Eine Frau lehnt an einer Werkbank und schaut auf einen Laptop.

10 Börsenfehler – und wie du sie vermeidest

Du willst an der Börse durchstarten, aber hast Angst, etwas falsch zu machen? Dann ist dieser Artikel für dich. Wir erläutern dir zehn Börsenfehler, die du einfach vermeiden kannst, und geben dir Tipps für einen erfolgreichen Börsenstart.

Januar 2022

Wenn du erstmals an der Börse investieren willst, weißt du sicher, was dich bisher davon abgehalten hat. Oft ist es die Sorge, etwas falsch zu machen, aufs falsche Pferd zu setzen und am Ende mit leeren Händen dazustehen. Davor wollen wir dich bewahren. Wenn du die folgenden Fehler vermeidest, hast du eine gute Basis für einen erfolgreichen Start am Finanzmarkt.

1. Alle Eier in einen Korb legen

Wenn du dich beim Anlegen nur auf die Aktien eines bestimmten Unternehmens, einer speziellen Branche oder auch eines einzigen Landes konzentrierst, investierst du potenziell gefährlich: Sollte dieses Unternehmen, die Branche oder das Land in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, wirkt sich das eins zu eins auf dein Portfolio aus. Und zwar negativ.

In deinem Portfolio sollten sich ganz verschiedene Papiere und unterschiedliche Anlageklassen befinden.

Der Wirtschaftsnobelpreisträger Harry M. Markowitz hat bereits in den 1950er-Jahren davor gewarnt, „alle Eier in einen Korb zu legen“. Konkret bedeutet das: In deinem Portfolio sollten sich ganz verschiedene Papiere und unterschiedliche Anlageklassen befinden. Das schützt vor Risiken und erhöht die Chancen auf bessere Erträge. Wenn du anstelle von Einzelaktien oder -anleihen in Fonds oder ETFs investierst, kaufst du eine Diversifikation schon mit ein. Aber egal ob Einzelpapiere, Fonds oder ETFs: Kaufe immer nur so viele Anlagen, dass du jederzeit die Übersicht über dein Portfolio behältst.

2. Fear Of Missing Out

Wie stehst du zu Trends? Wirst du nervös, wenn du nicht im Besitz von etwas gerade richtig Angesagtem bist? Dann solltest du beim Anlegen besonders aufpassen. Denn „Fear Of Missing Out“ (FOMO) oder die Angst, etwas zu verpassen, ist ein ganz schlechter Ratgeber, wenn es ums Geld geht.

Prüfe deine Investments vor dem Kauf sachlich und mit kühlem Kopf.

Das ließ sich zuletzt beim Wirecard-Skandal gut beobachten: Nicht nur, dass ein einst hochgelobtes Unternehmen durch dunkle Geschäfte schließlich in die Insolvenz geriet – Tausende Anleger*innen verloren ebenfalls ihr Geld, weil sie sich vom Hype hatten anstecken lassen. Natürlich entpuppt sich nicht jeder Trend als falsch, aber Emotionen haben beim Investieren nie etwas zu suchen. Prüfe also deine Investments vor dem Kauf sachlich und mit kühlem Kopf: Was ist es für ein Anbieter/Unternehmen? Ist das Geschäftsmodell solide? Und was sagen echte Finanzprofis?

3. Zu viel handeln

Ja, die Börse ist ein Marktplatz – aber das bedeutet nicht, dass du nun handeln musst, was das Zeug hält. „Viel hilft viel“ ist schon alleine deshalb ein Irrtum, weil viel handeln auch viel kostet: Allein die Ordergebühren summieren sich mit der Zeit und können mögliche Gewinne schmälern.

„Viel hilft viel“ ist schon alleine deshalb ein Irrtum, weil viel handeln auch viel kostet.

Auf lange Sicht fährt ohnehin besser, wer seinen Anlagehorizont nicht zu kurz wählt. „Schnell reich werden“ ist an der Börse die Ausnahme, langfristig Vermögen aufzubauen dagegen eher die Regel. Alternativ könntest du auch die Profis für dich handeln lassen. Wenn du zum Beispiel statt ETFs aktiv gemanagte Fonds kaufst, hast du die Expertise der dahinterstehenden erfahrenen Fondsmanager*innen an deiner Seite. Diese kennen die Märkte und sorgen dafür, dass sich möglichst nur gewinnbringende Anlagen in ihrem Fonds befinden.

4. Den perfekten Zeitpunkt abpassen

Shoppen, wenn es günstig ist – klar ist das eine gute Idee. Aber auf den absolut günstigsten Zeitpunkt zu warten, an dem es wirklich am aller-, allerbilligsten ist? Das gelingt im Grunde nie. Und genauso ist es bei Aktien. Natürlich ist es am besten, bei niedrigen Kursen zu kaufen und bei hohen zu verkaufen.

Statt über die Entwicklung der Kurse zu spekulieren, lohnt sich ein Blick auf die Bewertungen des Unternehmens.

Aber am Berechnen exakter, optimaler Kaufs- und Verkaufszeiten versuchen sich auch Börsenspezialist*innen oft erfolglos. Entspannter investierst du zum Beispiel über Wertpapiersparpläne: Hier zahlst du monatlich eine bestimmte Summe, von der Anteile des entsprechenden Wertpapiers gekauft werden. Ist der Kurs gerade niedrig, sind es mehr Anteile, ist er hoch, sind es weniger. Über die Jahre gleichen sich diese Unterschiede meist aus. Wenn du dagegen lieber eigenständig investieren willst: Statt über die Entwicklung der Kurse zu spekulieren, lohnt sich ein Blick auf die Bewertungen des betreffenden Unternehmens, um eine Kauf- oder Verkaufsentscheidung zu treffen.

5. Anlagen kaufen, die du nicht verstehst

Die Börse ist komplex. Aber dort anzulegen, muss – und sollte – nicht kompliziert sein. Wenn du anlegst, solltest du es halten, wie Investmentlegende Warren Buffet. Seine Maxime lautet, nur Unternehmen in sein Portfolio aufzunehmen, deren Geschäftsmodelle er versteht. Mit dieser Strategie lassen sich Chancen und Risiken besser erkennen.

Achte auch immer darauf, dass du wirklich die richtige Aktie auswählst!

Tipp: Achte auch immer darauf, dass du wirklich die richtige Aktie auswählst! So wurde zum Beispiel zu Beginn der Corona-Krise die Aktie des Unternehmens Zoom Technologies in großen Mengen gekauft – allerdings handelte es sich dabei gar nicht um den Anbieter der Videokonferenz-Software. Das Unternehmen Signal profitierte davon, dass Elon Musk den – gar nicht börsennotieren – gleichnamigen Messenger-Dienst öffentlich empfahl. Also: Vor dem Kauf immer die Internationale Wertpapierkennnummer ISIN und die Unternehmenswebsite checken.

6. Den Freistellungsauftrag vergessen

Erträge aus Kapitalanlagen müssen versteuert werden. Die Kapitalertragssteuer ist dabei genau wie die Einkommensteuer eine so genannte Quellensteuer: Sie wird direkt von der Quelle, also beispielsweise dem Broker oder der Bank, abgeführt.

Stelle deinen Freistellungsauftrag, um sicherzustellen, dass du deine Freibeträge ausschöpfst.

Um das zu verhindern, solltest du einen Freistellungsauftrag stellen. Bei den meisten Kreditinstituten und Brokern geht das einfach online. So stellst du sicher, dass deine Freibeträge – derzeit 801 Euro als Einzelperson und 1.602 Euro als Ehepaar – auch ausgeschöpft werden, bevor der Fiskus am Zug ist.

7. Hohe Handelskosten nicht erkennen

Wer bereits bei einem Online-Broker aktiv ist, kennt es: Oft wird das Handeln an verschiedenen Börsen, zum Beispiel der Börse Frankfurt oder der New York Stock Exchange (NYSE), angeboten. Dabei unterscheiden sich die Kurse je nach Börsenplatz teilweise deutlich.

Broker sind verpflichtet, vorab alle Kosten auszuweisen. Prüfe also im Orderprozess, wo sich diese Informationen finden.

Wer sich hier aber nur am niedrigsten Kurs orientiert, zahlt oft drauf: Zum eigentlichen Kaufpreis kommen häufig noch Börsenplatzgebühren dazu. Broker sind jedoch verpflichtet, vorab alle Kosten auszuweisen. Prüfe also im Orderprozess genau, wo sich diese Kosteninformationen finden – und klicke erst dann auf „kaufen“.

8. Außerhalb der Öffnungszeiten handeln

Investieren rund um die Uhr – bei vielen Online-Brokern ist das heute problemlos möglich. Was auf den ersten Blick äußerst praktisch erscheint – schließlich lassen sich so auch nach Feierabend noch in Ruhe Börsengeschäfte erledigen – kann aber auch Nachteile haben.

Bevor du aus Bequemlichkeit draufzahlst, halte dich lieber an die regulären Börsenöffnungszeiten der Referenzmärkte.

Denn: Der Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis (Brief- und Geldkurs) ist zu Zeiten, an denen die Börsen geschlossen sind, teilweise signifikant höher. Bevor du also aus Bequemlichkeit draufzahlst, halte dich lieber an die regulären Börsenöffnungszeiten der Referenzmärkte. In Deutschland ist das der Handelsplatz Xetra, dort kannst du zwischen 9:00 und 17:30 Uhr handeln, an der New York Stock Exchange zwischen 15:30 und 22:00 Uhr deutscher Zeit.

9. Geld auf dem Verrechnungskonto lassen

Wie managst du eigentlich dein Anlagebudget? Deponierst du eine bestimmte Geldsumme beim Broker und nutzt diese dann nach und nach zum Investieren?

Unnötige Kosten solltest du vermeiden und nur das Geld, das du wirklich investieren willst, auf das Verrechnungskonto verschieben.

Das solltest du besser lassen: Angesichts der andauenden Niedrigzinsphase sind viele Anbieter dazu übergegangen, Negativzinsen für das auf Verrechnungskonten geparkte Geld zu berechnen. Diese unnötigen Kosten solltest du vermeiden und immer nur das Geld, das du wirklich investieren willst, auf das Verrechnungskonto verschieben. Der Rest wartet besser auf einem Tagesgeldkonto.

10. Derivate statt Aktien/ETFs kaufen

Viele Online-Broker machen dir vor Kaufabschluss ein besonderes Angebot: Sie bieten einen sogenannten Hebel an, mit dem es ermöglicht wird, dein eingesetztes Geld zu vervielfachen.

Hebelprodukte solltest du nur kaufen, wenn du bereits viel Erfahrung im Börsenhandel hast.

Davon solltest du aber nur Gebrauch machen, wenn du bereits viel Erfahrung im Börsenhandel hast. Denn wer die Hebeloption wählt, kauft nicht mehr die eigentliche Aktie, sondern ein Hebelprodukt beziehungsweise Derivat. Und Derivate weisen deutlich höhere Risiken auf als Aktien. Im Zweifel solltest du dich also auch hier an Punkt 5 aus unserer Liste halten: Kaufe nur, was du auch verstehst.

Kurz gesagt
  • Hin und Her macht Taschen leer – langfristig Geld anlegen zahlt sich aus.

  • Vergiss Trends – prüfe deine Anlageentscheidungen sachlich und gründlich!

  • Dein Portfolio sollte breit diversifiziert sein – und trotzdem übersichtlich bleiben.

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Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Marketingmitteilung, die nicht im Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.

Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.

Die DKB AG erhält von der Anlagegesellschaft und/oder dem Handelspartner der hier beworbenen Produkte eine Vertriebsprovision, die sich aus einer Beteiligung (bis zu 100 %) am Ausgabeaufschlag, einer Platzierungsprovision, ggf. einer Zahlung von Transaktionskosten und ggf. einer bestandsabhängigen Vergütung (bis zu 100 % der Verwaltungskosten) zusammensetzt. Über die genaue Höhe der Zuwendung durch den jeweiligen Emittenten erhalten Sie Auskunft im Rahmen des Orderprozesses.

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