Karriere, Kinder, Haushalt und eine ausgewogene Freizeit – wie so manche Frau heutzutage ihr Leben managt, ist beeindruckend. Da ist es kaum zu glauben, dass Frauen in Deutschland erst seit knapp 60 Jahren ohne die Erlaubnis ihres Mannes ein eigenes Bankkonto führen oder eine Arbeitsstelle annehmen dürfen. In der Zwischenzeit hat sich viel geändert. Die Beschäftigung von Frauen erreichte im Jahr 2018 ein Rekordniveau von 75,8 Prozent.
Im Schnitt 20 %verdienen Frauen weniger als Männer.
Statistisches Bundesamt, 2020
Höhe der durchschnittlichen monatlichen Rente von Frauen und Männern in Deutschland nach Alter (in €) Frauen (blau) Männer (türkis)
Quelle: Fidelity International, 2019
„Das betrifft mich nicht! Oder doch?“
Dabei ist Frauen durchaus bewusst, dass sie sich um ihre Finanzen kümmern sollten: Laut einer Umfrage der Beratungsagentur Goldmedia fühlen sich 70 Prozent der weiblichen Befragten mit einem finanziellen Polster sicherer. Über die Hälfte der Studienteilnehmerinnen spart Geld, um auf alle Lebenslagen vorbereitet zu sein. Viele fühlen sich dadurch unabhängig und frei. Doch wenn es um langfristige Finanzentscheidungen geht, werden diese vor allem aus Unsicherheit dem männlichen Partner überlassen. Da im Schnitt jede dritte Ehe geschieden wird, birgt das ein Risiko. Um sich für die Zukunft ausreichend abzusichern, können wertvolle Jahre verloren gehen. Ein Blick in die Statistik zeigt: Im Alter droht insbesondere Frauen die Armut.
Der erste Schritt ist gar nicht so schwer
Dem entgegenzuwirken, ist gar nicht so schwer. Aber der erste Schritt kostet Überwindung. Wer ihn aber wagt, merkt schnell, dass die eigenen Finanzen gar nicht kompliziert sein müssen. Schon einfache Tipps können dabei helfen, das eigene Vermögen wachsen zu sehen. Dafür sollten die persönliche Ist- und Soll-Situation ehrlich eingeschätzt, Sparpotenziale identifiziert und konkrete Sparziele festgelegt werden. Wer Ausgaben und Einnahmen im Blick hat, sieht schnell, welches Budget regelmäßig gespart werden kann. Im zweiten Schritt sollte das Gesparte möglichst lukrativ angelegt werden. Dafür gibt es zahlreiche Anlageformen und Kombinationsmöglichkeiten für die persönlichen Bedürfnisse. Neben klassischen Sparprodukten wie Fest- und Tagesgeldkonten oder Bausparverträgen winken Wertpapiere mit attraktiven Renditechancen.
Frauen sind an der Börse erfolgreicher
Vor der Möglichkeit Geld am Kapitalmarkt anzulegen schrecken jedoch viele Frauen zurück. Dabei ist die Unsicherheit in vielen Fällen unbegründet. Eine Auswertung von 600.000 Wertpapierdepots ergab: Wenn Frauen an der Börse Geld anlegen, dann sind sie im Schnitt sogar erfolgreicher als Männer. Es zeigt sich: Oft mangelt es nur am ersten Schritt. Und der muss gar nicht groß sein. Mit monatlich 50 Euro ist es bereits möglich einen Wertpapiersparplan zu eröffnen und so in überschaubarem Rahmen regelmäßig an der Börse Geld anzulegen. Eine beliebte und kostengünstige Möglichkeit dafür sind Exchange Traded Funds (ETFs). Sie sind äußerst transparent und bilden viele Branchen und Regionen ab.
„Mit der Geldanlage Gutes tun, geht das?“
Und darüber hinaus kann die eigene Geldanlage einen positiven Effekt auf die Gesellschaft haben. Bürgerbeteiligungsmodelle investieren beispielsweise in regionale und soziale Projekte. Natürlich kann das Geld auch nachhaltig angelegt werden und an einer sozialeren und nachhaltigeren Zukunft mitwirken. Mit nachhaltigen Fonds und ETFs kann beispielsweise ein Fokus auf unterschiedliche ökologische oder soziale Aspekte gesetzt werden. Vermögensaufbau und ein gutes Gewissen müssen also kein Widerspruch sein.
Was für Frauen gilt, gilt für alle
Natürlich sollten nicht nur Frauen beachten, was ein geringerer Verdienst und Jahre der Kinderbetreuung mit der persönlichen Vorsorge machen. Für alle gilt: Informieren, bewusste Entscheidungen treffen und so die persönlichen Finanzen in die eigene Hand nehmen.
Das geht am bequemsten vom Sofa aus. Mit wenigen Klicks ist der erste Schritt gemacht. Finanzwissen für den Vermögensaufbau findet sich an vielen Stellen des Internets – auch auf der DKB-Website. Denn gerade bei Finanzfragen gilt der Satz „Wissen ist Macht“. Und in diesem Fall ist es noch mehr: persönliche Unabhängigkeit.