Du legst bei deiner Geldanlage Wert auf eine Rendite und möchtest dein Geld möglichst sicher anlegen? Dann können klassische Fonds eine mögliche Alternative zu Exchange Traded Funds (ETFs) oder Einzelaktien für deine Vermögensanlage und Altersvorsorge sein. Wir erläutern dir, was du mit aktiv gemanagten Fonds anfangen kannst und wie du dein Geld nachhaltig anlegen und damit einen Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Artenschutz leisten kannst.
Aktiv langfristig vorsorgen
Investmentfonds bieten Privatanleger*innen die Chance auf eine gute Rendite und durch ihre breite Streuung auch mehr Sicherheit als der Kauf und die Verwahrung einzelner Aktien im Depot. Dabei gibt es zwei wesentliche Arten von Fonds: aktive, durch Fondsmanager*innen verwaltete Fonds und passive, an der Börse gehandelte Indexfonds oder Exchange Traded Funds (ETFs).
Klassische, aktiv gemanagte Fonds sind eine gute Wahl, wenn du dein Geld länger anlegen möchtest und eher auf die Fähigkeiten von Menschen vertraust. Ausgebildete Fondsmanager*innen können Marktlagen einschätzen und auf Entwicklungen reagieren – im Gegensatz zu Indexfonds, die einen Index lediglich nachbilden. Generell kannst du, je nachdem, wie groß dein Sicherheitsbedürfnis ist, Risiken wie Kursschwankungen an den Börsen auch über die Dauer und Verteilung deiner Geldanlagen begrenzen.
Im Optimalfall besser als der Markt mit weniger Risiko
Aktive Fonds werden von Fondsmanager*innen zusammengestellt und betreut. Mit ihren Anlagestrategien wollen die Manager*innen eine möglichst hohe Rendite erzielen und besser als der Markt performen. Dafür wählen sie gezielt interessante Titel für ihr Fondsportfolio aus und bewerten die Marktstellung der Unternehmen oder Vermögenswerte hinter den Anlagetiteln.
Ein wesentlicher Pluspunkt von aktiv gemanagten Fonds: Das Risiko von Kursverlusten bei Einzeltiteln wird durch die unterschiedlichen Anlagetitel im Fonds breit gestreut und reduziert. Aktiv gemanagte Fonds im Depot erfordern zudem weniger Fachwissen und Zeit als Einzelaktien.
Aktive Fondseignen sich für Anleger*innen, die in spezifische Branchen oder Regionen investieren möchten.
Dieses professionelle Fondsmanagement hat natürlich auch seinen Preis. Da die die Auswahl der enthaltenen Werte regelmäßig überprüft und angepasst werden muss, sind die laufenden Kosten eines aktiv gemanagten Fonds höher als bei einem ETF. Zusätzlich fallen für dich Gebühren an, wenn du die Fondsanteile kaufst oder verkaufst, auch im Rahmen eines Fondssparplans.
Fondsanteile für dein Depot kannst du beispielsweise über deine Bank kaufen oder verkaufen. Allerdings fallen bei aktiv gemanagten Fonds auch laufende Gebühren für das Fondsmanagement sowie für den Kauf und Verkauf von Fondsanteilen für dein Depot an.
In welcher Marktlage lohnen sich aktive Fonds?
Wenn Börsenprofis davon sprechen, dass die Bullen oder die Bären das Parkett beherrschen, ist damit gemeint, dass die Aktienkurse allgemein über einen längeren Zeitraum steigen oder fallen. Vor allem Börseneinsteiger*innen und weniger erfahrene Depotinhaber*innen sollten in solchen Marktlagen den Börsenspruch beherzigen: „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“. Das heißt also: In einem Bullenmarkt mit längerfristig steigenden Aktienkursen kannst du dich zurücklehnen und über die Kursgewinne bei deinen aktiven Fonds freuen.
Bei einer anhaltenden Börsenschwäche oder in einem Bärenmarkt haben aktive Fonds den Vorteil, dass die Fondsmanager*innen zeitnah auf Kursverluste reagieren und ihre Portfolien umschichten können. Sie verfügen über das erforderliche Know-how, wirtschaftliche Trends zu erkennen und können die Werthaltigkeit der Unternehmen hinter den Aktien einschätzen. Das wirkt sich positiv auf das Chance-Risiko-Verhältnis aus. Dennoch unterliegen aktive Fonds ebenso wie andere Wertpapiere Kursschwankungen. Gerade, wenn du kurzfristig verkaufen möchtest, musst du dieses Risiko einkalkulieren.
Aktive Fonds im Bullen- und Bärenmarkt
Der Bulle und der Bär stehen für positive und negative Kursentwicklungen an der Börse. Der Bulle steht dabei für eine längerfristige Aufwärtstendenz oder Hausse, der Bär für eine längerfristige Abwärtstendenz oder Baisse. Der Markt ist „bullish“, wenn die Kurse steigen (Bullenmarkt), und „bearish“, wenn sie fallen (Bärenmarkt).
Bewegt sich der Markt seitwärts und die Aktienmärkte oder Kurse einzelner Aktien verändern sich über einen längeren Zeitraum kaum oder nur unwesentlich, können Fondsmanager*innen ebenfalls in andere Anlageklassen umschichten und damit versuchen, den Fonds besser als den Markt zu entwickeln.
Tipp: In Zeiten sehr volatiler Märkte mit großen Kursschwankungen, einer hohen Inflation und angesichts der von Fachleuten erwarteten Zinssenkungen kann sich für Anleger*innen auch ein Dividenden-Fonds lohnen, bei denen sie zusätzlich von den Dividendenausschüttungen der Unternehmen profitieren können.
Nachhaltig und verantwortungsvoll investieren
Wenn du sicherstellen möchtest, dass dein Geld in Projekte und Unternehmen fließt, bei denen die Menschenrechte eingehalten oder der Klima-, Arten- und Umweltschutz gefördert werden, dann kannst du auch in nachhaltige Anlageprodukte investieren. Einer DKB-Studie zufolge wollen immer mehr Privatanleger*innen mit ihrer Kapitalanlage neben einer guten Rendite auch einen positiven Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung leisten.
Spezielle, aktiv gemanagte Nachhaltigkeitsfonds berücksichtigen neben wirtschaftlichen Anlagezielen auch ökologische und soziale Wertvorstellungen, sogenannte Nachhaltigkeits- oder ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) – das Geld fließt also in Unternehmen oder Projekte, die sich besonders um Klima-, Umwelt- oder Biodiversität bemühen oder menschenwürdige Arbeitsbedingungen bieten.
Orientierungshilfen bei der Suche nach der richtigen ESG-Anlage bieten dir beispielsweise die Factsheets, Fondsbeschreibungen und -prospekte der Fondsgesellschaften. Die meisten nachhaltigen Fonds etwa wählen ihre Investments nach dem Ausschlussprinzip. Das heißt: Unternehmen oder Branchen, die bestimmte Nachhaltigkeitsstandards nicht erfüllen, sind tabu. Fondsmanager*innen können prüfen, ob Unternehmen ihren CO2-Ausstoß wirksam verringern und damit zum Erreichen der Pariser Klimaziele beitragen.