Mit einer breiten Streuung kannst du das Risiko bei der Anlage mit Wertpapieren verringern. Fahrrad oder Führerschein? Ausbildung oder Studium? Hotel Mama oder eigene Wohnung? Für junge Menschen bedeutet Geld die Freiheit, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Mit der richtigen Strategie wächst schon ein kleiner Betrag, den du als Eltern-, oder Großelternteil oder Pat*in monatlich zur Seite legst, zu einem soliden Finanzpolster an. Je früher du mit der Geldanlage für den Nachwuchs beginnst, desto besser. Aber auch bei etwas älteren Kindern lohnt sich der Einstieg noch.
Wie legst du das Geld aber an, so dass es seinen Wert nicht nur behält, sondern am besten noch steigert – und das mit möglichst wenig Risiko?
2 % pro Jahrfrisst die Inflation von deinem Vermögen.
Wir zeigen dir die Vor- und Nachteile von Sparbüchen, Bausparverträgen, Aktien und Co. und geben Tipps zur Umsetzung von der Einrichtung eines Depots bis zur Übergabe an das Kind und zur steuerlichen Abrechnung.
Die Klassiker: Sparbuch, Festgeld, Tagesgeld
Gerade die Großelterngeneration kennt das Sparbuch als sichere und solide verzinste Geldanlage. 49 Prozent der Menschen in Deutschland zahlen aktuell auf ein Sparbuch ein. Sicher ist diese Anlage immer noch, aber die Zinsen lohnen sich heute kaum mehr. Ähnliches gilt für Tages- und Festgeldkonten, bei denen größere Guthaben sogar mit Verwahrentgelten belegt werden können.
Auf einem Sparbuch kannst du Geld sicher und jederzeit zugänglich aufbewahren. Allerdings musst du auch bereit sein, einen Wertverlust in Kauf zu nehmen. Der durchschnittliche Zinssatz für Sparbücher liegt bei 0,5 Prozent pro Jahr (Stand: 2023). Das ist recht wenig, wenn du bedenkst, dass der Wertverlust durch Inflation im Schnitt hundertmal so hoch ist.
Ein Tagesgeldkonto ist ebenfalls als Sparkonto gedacht, jedoch nicht für den täglichen Zahlungsverkehr. Es eignet sich beispielsweise, um Geld für ein neues Fahrrad oder eine Klassenfahrt zur Seite zu legen, also für größere Ausgaben in einem Zeitraum, in dem der Wertverlust nicht schwer ins Gewicht fällt. Die Zinsen liegen im Schnitt bei 0,37 Prozent pro Jahr (Stand: 2023).
Auf einem Festgeldkonto legst du einen fixen Geldbetrag für einen vereinbarten Zeitraum an. Hier ist er sicher, aber du kannst vor Ende der Frist weder einzahlen noch abheben. Dafür wirst du mit höheren Zinsen belohnt, in Deutschland liegt der Durschnitt bei 2,6 Prozent pro Jahr (Stand: 2023).
Die Renditeretter: Wertpapiere und Sparpläne
Viele Menschen in Deutschland hatten lange Berührungsängste mit der Börse, werden aber langsam mit Wertpapieren warm: Mittlerweile investieren 18 Prozent der Bevölkerung in Aktien. Dafür musst du weder Zocker*in noch Finanzprofi sein. Der erste Schritt ist ganz einfach: Du brauchst ein Wertpapierdepot, also ein Konto für deine Aktien. Das kannst du bei deiner Hausbank oft mit wenigen Klicks anlegen. Die DKB bietet sogar ein spezielles u18-Depot für die Geldanlage für Kinder an. Für eine solide Rendite sind zwei Faktoren wichtig: Streuung und Zeitraum.
Zeitraum schlägt Zeitpunkt
Aufgrund der niedrigen Zinsen können vor allem Aktien eine stabile Rendite bringen.
Es gibt keine Garantie, dass die Börsen sich in Zukunft ebenso positiv weiterentwickeln wie in der Vergangenheit. Aber wegen der niedrigen Zinsen können vor allem Aktien eine stabile Rendite bringen. Besonders bei langfristigen Geldanlagen für das neugeborene Kind sind Wertpapiere eine sinnvolle Option.
Breite Streuung mit Fonds und ETFs
Mit einer breiten Streuung kannst du das Risiko bei der Anlage mit Wertpapieren verringern. Ein Unternehmen kann insolvent werden, aber es ist unwahrscheinlich, dass dies 20 Firmen gleichzeitig passiert.
Mit einer breiten Streuung kannst du das Risiko bei der Anlage mit Wertpapieren verringern.
Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität von Fonds und ETFs. Hier kannst du monatlich eine selbst gewählte Summe einzahlen, die dann auf alle Wertpapiere im Topf verteilt wird. In solche Sparpläne kann man mit kleinen Beträgen einsteigen, bei der DKB ab 50 Euro pro Sparplanausführung.
Übrigens: Wenn du mit Aktien für dein Kind sparst, kannst du auch der (Um-)Welt etwas Gutes tun. Einige Fonds und ETFs beinhalten nur Unternehmen, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Wie du nachhaltige Geldanlagen erkennst, erklären wir dir in einem weiteren Finanzwissen-Artikel.
Die Spezifischen: Ausbildungsversicherung und Bausparvertrag
Absicherung für Studium und Hausbau – klingt toll, lohnt sich aber nur bedingt. Bei Ausbildungsversicherungen übersteigen die Kosten schnell den Nutzen, Bausparverträge sind nur sinnvoll bei fester Absicht zum Bau eines Eigenheims. Wertpapiere sind daher besser geeignet, um langfristig Vermögen aufzubauen.
Investieren fürs Leben: So bindest du das Kind ein
Die besten finanziellen Voraussetzungen hat ein Kind auf seinem Lebensweg, wenn es nicht nur ein Geldpolster hat, sondern auch weiß, wie man damit umgeht. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit guter finanzieller Bildung seltener in die Schuldenfalle tappen und sich besser um ihre Altersvorsorge kümmern als andere. Finanzielle Bildung bedeutet nicht, dass du dem Nachwuchs schon am Frühstückstisch Vorträge in Volkswirtschaftslehre halten musst.
Kleine Kinder lernen im Supermarkt viel über planvolles Einkaufen, den Wert von Geld und Wechselgeld. Über Taschengeld und ein Kinderkonto, beispielsweise das Girokonto u18 der DKB, trainierst du mit dem Kind den Umgang mit Geld, bevor es Zugriff auf eine größere Summe erhält.
Über Taschengeld und ein Kinderkonto trainierst du mit dem Kind den Umgang mit Geld.
Krankenkasse: Für die beitragsfreie Mitversicherung in der Familienversicherung darf das Kind maximal 6.640 Euro pro Jahr verdienen inklusive der Werbekostenpauschale von 1.000 Euro. Kapitalerträge wie Zinsen und Renditen gehören zwar dazu, werden aber erst über dem Sparer-Pauschbetrag von 801 Euro im Jahr berücksichtigt.
Steuerfreibeträge: Steuerfreibeträge gelten auch für das Einkommen eines Kindes. Einkommenssteuer wird seit 2022 ab 9.984 Euro fällig.
Vermögensgrenze für BAföG: Sobald das Vermögen von Auszubildenden und Studierenden 8.200 Euro übersteigt, wird jeder weitere Euro auf die BAföG-Förderung angerechnet. Das gilt aber nicht für das Vermögen der Eltern.
Schenkungssteuer: Bei großen Geldgeschenken fällt die Schenkungssteuer an. Sowohl die Höhe der Steuer als auch der Freibetrag hängen vom Grad der Verwandtschaft ab. Deinem eigenen Kind kannst du bis zu 400.000 Euro steuerfrei schenken, Enkelkindern, Nichten und Neffen bis zu 200.000 Euro, einem nicht verwandten Kind 20.000 Euro. Den Freibetrag darfst du alle zehn Jahre ausschöpfen.
Mein und dein: Anlageverwaltung und -übertragung
Wenn du dich für eine oder mehrere Anlageformen entschieden hast, stehst du vor einer wichtigen Frage: Sparst du Geld in deinem eigenen Namen oder im Namen des Kindes? Es gibt hier keine richtige und falsche Antwort, aber eine Reihe von Vor- und Nachteilen.
Spezielle u18-Depots für Wertpapiere, Sparbücher oder Tagesgeldkonten können auf den Namen des Kindes eröffnet werden. Das dort angelegte Geld gehört dann dem Kind, aber die Erziehungsberechtigten können es bis zur Volljährigkeit verwalten.
Wenn das Depot im Namen des Kindes angelegt ist, erhält es mit der Volljährigkeit automatisch Zugriff darauf.
Wenn das Depot im Namen des Kindes angelegt ist, erhält es mit der Volljährigkeit automatisch Zugriff darauf. Haben die Großeltern zusätzlich ein Depot bei einer anderen Bank eröffnet, kann dieses einfach übertragen werden. Das bedeutet auch, dass das Kind ab seinem 18. Geburtstag die alleinige Hoheit über die Verwendung des Geldes erhält.
Eigenes Vermögen des Kindes wird beispielsweise auch bei der Berechnung von Ausbildungsförderung (BAföG) berücksichtigt. Außerdem entscheiden die Einkünfte des Kindes darüber, ob es in der gesetzlichen Krankenkasse kostenlos mitversichert werden darf. Lies mehr dazu in der Infobox zu Steuern und Versicherungen.