Nach jahrelanger Flaute rentiert es sich wieder, Geld auch kurzfristig gut verzinst zu parken. Denn Banken konkurrieren um die Sparguthaben mit immer neuen Angeboten für Festgeld- und Tagesgeldzinsen. Das sind gute Nachrichten für dich als Kund*in. Denn du kannst jetzt unkompliziert von der Verzinsung profitieren – und das sehr flexibel und praktisch risikofrei. Um dabei das Beste für dich rauszuholen, solltest du aber ein paar Aspekte bei deiner Geldanlage beachten.
Tagesgeld
1,75 Prozent Zinsen p. a. für Neu- und Bestandskund*innen ohne Beschränkung der Einlagenhöhe.
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Festgeld
Bis zu 2,75 Prozent Zinsen p. a. für Laufzeiten zwischen drei Monaten und zehn Jahren für Beträge zwischen 2.500 und 500.000 Euro Einlage, die Zinszahlung erfolgt vierteljährlich.
Tages- oder Festgeld – was ist der Unterschied?
Hinter den Begriffen Tagesgeld und Festgeld stecken zwei Arten von Guthabenkonten für die Geldanlage. Ein bisschen wie das gute alte Sparbuch – nur eben in modern, komfortabel und digital. Für beide gilt: Auf das eingezahlte Geld zahlen die Banken ihren Kund*innen Zinsen. Diese Zinsen werden aufs Jahr gerechnet, können aber jährlich oder auch monatlich gutgeschrieben werden. Im Gegensatz zum Girokonto taugen Tages- und Festgeldkonto jedoch nicht für den direkten Zahlungsverkehr. Denn von beiden darfst du dein Geld jeweils immer nur auf ein festgelegtes Referenzkonto überweisen. Soweit die Gemeinsamkeiten.
Der wichtigste Unterschied ist, dass du beim Tagesgeldkonto jederzeit über dein komplettes Guthaben verfügen kannst – eben durch eine direkte Überweisung auf dein Referenzkonto. Das geht beim Festgeld nicht. Dort wird dein Geld für einen vorab vertraglich vereinbarten Zeitraum fest angelegt. Wer sein Erspartes also plötzlich braucht, kommt nicht einfach heran. Eine vorzeitige Kündigung ist nämlich nur in wenigen Ausnahmesituationen möglich, hängt meist vom Wohlwollen der Bank ab und wird oft sehr teuer.
Der wichtigste Unterschied:Beim Tagesgeldkonto kannst du jederzeit über dein komplettes Guthaben verfügen.
Flexibilität gegen Zinsstabilität
Während du also beim Tagesgeld besonders flexibel bleibst, ist beim Festgeld dafür Verlass auf gleichbleibende Zinsen. Denn für Tagesgeldkonten kann die Bank den Guthabenzins grundsätzlich jederzeit anpassen – wenn sie ihn nicht zum Beispiel im Rahmen einer Aktion vertraglich für eine bestimmte Zeit zugesagt hat.
Beim Festgeldgilt der Zins unverändert über die gesamte vereinbarte Laufzeit.
Vor- und Nachteile von Tagesgeld und Festgeld
Flexibles Tagesgeld ist optimal für die kurzfristige Geldreserve. Wer einen fixen Betrag vom Einkommen jeden Monat aufs Tagesgeld zahlt, hat für den Notfall schnell ein Finanzpolster aufgebaut – beispielsweise für die unerwartet hohe Nebenkostennachzahlung oder die kaputte Waschmaschine. Festgeld kann das Richtige für dich sein, wenn du mittelfristig über diesen Notgroschen hinaus etwas auf die hohe Kante legen willst – sei es für eine große Reise, einen Autokauf oder eine Renovierung. Das kann auch psychologisch von Vorteil sein: Gerade weil du das Ersparte nicht vorzeitig antasten kannst, musst du dich auch nicht extra disziplinieren.
Vorsicht vor Lockzinsen!
Seit die Leitzinsen für Banken steigen, buhlen sie zum Teil intensiv um die Ersparnisse von Privatkund*innen. Nicht nur Banken tummeln sich im Wettbewerb um Tagesgeld und Festgeld. Auch Online-Anlageportale und internationale Fintechs locken mit hohen Zinsversprechen. Aber nicht alles davon ist uneingeschränkt zu empfehlen. Vergleichsportale im Internet verschaffen zwar schnell einen Überblick über die angebotenen Zinsen. Vom Zinssatz allein solltest du dich aber nicht blenden lassen.
Denn beim Tagesgeld zum Beispiel gelten die besonders hohen Lockzinsen oft nur für Einlagen bis zu einer bestimmten Höhe, nur für Neukund*innen und vor allem meist nur für wenige Monate. Danach sinkt der Zinssatz automatisch und oft deutlich. Banken, die auch für Bestandskund*innen solide Zinsen bieten und nicht mit kurzfristigen Lockzinsen operieren, sind da auf längere Sicht meist verlässlicher. Ein möglichst stabiler Tagesgeldzins lohnt sich zudem mehr als ein nur wenige Monate garantierter Lockzins.
Ein Rechenbeispiel: Sparer*in A legt 5.000 Euro auf ein Tagesgeldkonto mit 4 Prozent p. a. Aktionszins für die ersten drei Monate und bekommt anschließend 3,3 Prozent p. a. für den Rest des Jahres. Sparer*in B bekommt für die gleichen 5.000 Euro Tagesgeld bei ihrer Hausbank durchgehend 3,5 Prozent. Nach zwölf Monaten bekommen beide in etwa gleich viel Zinsen ausgezahlt. Sparer*in B mit dem konstanten Zinssatz erhält sogar etwas mehr.
Sparer*in A | Sparer*in B | |
Einzahlung | 5.000 € | 5.000 € |
Lockzins 3 Monate | 4 % | - |
Dauerzins | 3,3 % | 3,5 % |
Januar - März | 50 € | 43,75 € |
April - Juni | 41,25 € | 43,75 € |
Juli - September | 41,25 € | 43,75 € |
Oktober - Dezember | 41,25 € | 43,75 € |
Zinssumme | 173,75 € | 175 € |
Sparer*in A | Sparer*in B | |
Einzahlung | 5.000 € | 5.000 € |
Lockzins 3 Monate | 4 % | - |
Dauerzins | 3,3 % | 3,5 % |
Jan - März | 50 € | 43,75 € |
April - Juni | 41,25 € | 43,75 € |
Juli - Sep | 41,25 € | 43,75 € |
Okt - Dez | 41,25 € | 43,75 € |
Zinssumme | 173,75 € | 175 € |
Was bietet die Hausbank?
Wer ein Tages- oder Festgeldkonto sucht, sollte stets auch das Angebot der eigenen Hausbank checken. Als Bestandskund*in wird man zwar selten mit astronomisch hohen Lockzinsen umworben. Dafür ist die Zinskalkulation hier oft umso solider. Bei manchen Anbieter*innen sind Tages- und Festgeldkonten zudem nur in Verbindung mit der Eröffnung eines Girokontos zu haben, für das dann möglicherweise Kosten entstehen. Bei der eigenen Bank ist die Einrichtung eines zusätzlichen Tages- oder Festgeldkontos dagegen nicht nur besonders einfach und schnell, sondern in der Regel kostenlos. Ein weiterer Vorteil: Wenn du deine Konten an einem Ort hast, behältst du deine privaten Finanzen deutlich besser im Blick und musst dich zudem nicht um verschiedene Logins oder das Stellen und Widerrufen mehrerer Freistellungsaufträge kümmern.
Tagesgeld und Festgeld: Eine sichere Sache?
Anders als zum Beispiel bei Fonds oder Aktien, schwankt das Anlagevermögen auf Tages- und Festgeldkonten nicht nach unten. Verluste sind im Normalfall praktisch ausgeschlossen. Was ist aber, wenn die Bank in Zahlungsschwierigkeiten gerät? Unter den Geldhäusern mit den höchsten Aktionszinsen sind viele Institute, von denen viele noch nie gehört haben. Oft haben solche Anbieter*innen ihren Sitz im Ausland. Beides muss kein Problem sein. Aber du solltest unbedingt auf die Einlagensicherung achten. Diese greift innerhalb der Europäischen Union derzeit bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 Euro je Kund*in und Bank.
Für die Sicherheit deines Geldessolltest du nur Banken aus wirtschaftlich stabilen Ländern auswählen.
Gute Ergänzung, aber kein Ersatz für Vermögensaufbau
Solide verzinste Tages- und Festgeld haben eigene Stärken. Optimal ist die Kombination aus beidem: Das Tagesgeld zum Ansparen eines Notgroschens. Dort liegt immer ein Mindestbetrag für kurzfristige größere Ausgaben. Was über die flexible Geldreserve hinausgeht, lässt sich dann zu verlässlich hohen Zinsen auf dem Festgeldkonto parken. Für die Altersvorsorge und den Vermögensaufbau sind aber weder Tagesgeld noch Festgeld das Richtige: Hier könnten sich langfristige Anlageformen wie das Wertpapiersparen lohnen, bei dem dein Kapital über Jahrzehnte hinweg für dich arbeitet – und das über alle Hochs und Tiefs der Sparzinsen hinweg.