Freizeit & Mobilität
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Eine Gruppe von vier internationalen Studierenden beim Spazieren.

In 10 Schritten finanziell fit fürs Ausland

Neue Freund*innen, tolle Erinnerungen: Au-pair-Jahr, Erasmus oder ein beruflicher Aufenthalt machen besonders viel Spaß, wenn du auch im Ausland einfach und günstig auf dein Geld zugreifen kannst. Unsere Checkliste zeigt dir, wie das gelingt.

Juli 2022

1. Planung ist alles

Bei der Planung eines Auslandsaufenthalts solltest du mehr im Blick haben als nur den Währungskurs. Viele Länder sind Deutschland schon seit Jahren im bargeldlosen Bezahlen voraus. In Skandinavien oder Großbritannien ist es mittlerweile üblich, auch die Eiswaffel kontaktlos zu bezahlen, und Straßenkünstler*innen reichen statt des Huts das Kartenlesegerät herum. Auch um Flüge und Unterkünfte zu buchen, brauchst du oft eine Debit- oder Kreditkarte. Und wenn du von einem deutschen Konto im Ausland Geld abhebst, bezahlst oder überweist, fallen gegebenenfalls Gebühren an. Deshalb solltest du dich im Vorfeld informieren, welche Leistungen du brauchst und welche Konditionen verschiedene Banken anbieten.

2. Was kostet die Welt?

Verschaffe dir zunächst einen Überblick über alle Kosten, die mit deinem Trip verbunden sind. Wirst du für ein Praktikum bezahlt oder musst du Studiengebühren stemmen? Wie teuer ist dein Visum? Wie bist du vor Ort krankenversichert? Was kosten Unterkunft und Verpflegung? In der kostenlosen Datenbank Numbeo kannst du beispielsweise die Lebenshaltungskosten in verschiedenen Städten suchen und vergleichen. Plane auch einen Puffer für Notfälle ein.

3. Bar oder mit Karte?

Sobald du einen Überblick über die Kosten hast, informiere dich, wie üblich Bar- und Kartenzahlung im Zielland sind. Überlege dir auch, wie oft du Überweisungen tätigen musst, zum Beispiel für deine Miete. Brauchst du eine Debit- oder Kreditkarte, etwa um Flüge zu buchen? Zu wissen, welche Ansprüche du hast, ist wichtig, um die Gebühren von Banken zu vergleichen.

4. Eine sichere Bank

Wenn du deine Bedürfnisse definiert hast, ist es Zeit für den Vergleich der Kreditinstitute. Achte dabei auf:

  • Kontoführungsgebühren

  • Abhebungs- und Fremdwährungsgebühren

  • Jahresgebühren für Kredit- und Debitkarten

  • Zahlungsmöglichkeiten im Ausland

Das Konto mit Karte fürs Ausland

Die DKB bietet kostenlose Zahlungen und Abhebungen mit der Visa Debitkarte zum Girokonto an. Du hast damit in Deutschland und im Euroraum kostenlosen Zugang zu Bargeld an jedem Geldautomaten mit einem Visa-Logo. Für Kund*innen mit Aktivstatus sind sie seitens der Bank weltweit kostenlos. Eine optionale Visa Kreditkarte kostet 2,49 Euro im Monat und ermöglicht ebenfalls kostenfreie Zahlungen und Abhebungen.

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5. Willst du mich finanzieren?

Schüler*innen, Auszubildende und Studierende sollten frühzeitig Anträge auf Förderung stellen, damit der Geldeingang sicher ist. Je nach Art deines Auslandsaufenthalts stehen dir verschiedene Förderungsmöglichkeiten offen. Die Eltern oder der Nebenjob sind eine naheliegende Geldquelle – aber auch viele öffentliche und private Einrichtungen unterstützen junge Menschen, die Erfahrungen im Ausland sammeln wollen. Hier sind einige Möglichkeiten für deine Recherche:

BAföG

Wenn du die Ausbildungshilfe bereits erhältst, hast du meist ein Recht auf Auslands-BAföG. Aber auch, wenn du in Deutschland nicht BAföG-berechtigt bist, solltest du dich über deine Optionen informieren. Wegen höherer Studiengebühren im Ausland sind die Förderbeträge ebenfalls höher. Auslands-BAföG gibt es auch für Schulbesuche und Pflichtpraktika.

Förderung: Bis zu 861 Euro pro Monat für Studierende; einmaliger Reisekostenzuschlag von 500 Euro innerhalb Europas/1.000 Euro außerhalb; bis zu 4.600 Euro Zuschuss zu Studiengebühren; länderspezifische Hilfe für Krankenversicherungsbeiträge.

Erasmus+

Erasmus gilt längst als ein Synonym für Auslandssemester in der Europäischen Union. Mit Erasmus+ bekommst du finanzielle Unterstützung für dein Studium oder Praktikum zwischen zwei und zwölf Monaten.

Förderung: Bis zu 450 Euro pro Monat für Studierende; bis zu 550 Euro für ein Praktikum. Die Höhe hängt vom Land ab.

Stipendien

Stiftungen, Parteien, Unternehmen, Regierungen und andere Träger bieten Stipendien an. Die Bandbreite reicht von finanzieller Unterstützung bis zu persönlichem Mentoring. Einer der bekanntesten Anbieter ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). Du musst keine Bestnoten haben, um ein Stipendium zu erhalten. Die Anforderungen und Auswahlprozesse sind unterschiedlich.

Förderung: Variabel.

Studienkredit

Wenn andere Fördermöglichkeiten nicht infrage kommen, hilft der KfW-Studienkredit. Die Höhe wird individuell festgelegt. Anders als bei Krediten sonst üblich, wird der Studienkredit monatlich ausgezahlt. Ein staatlicher Bildungskredit mit besonders günstigen Zinsen ist eine weitere Finanzierungsmöglichkeit und lässt sich auch mit BAföG kombinieren.

Förderung: Variabel beim Studienkredit, bis zu 7.200 Euro beim Bildungskredit.

Nebenjob

Ein Job im Ausland bessert nicht nur deine Reisekasse auf, er macht sich auch gut im Lebenslauf und bietet die Möglichkeit, mehr Menschen kennenzulernen. Informiere dich vorab, ob du mit deinem Visum oder Programm im Zielland arbeiten darfst und welche Steuerregeln gelten.

6. Bereit zum Check-in

Stelle sicher, dass alle Eigenschaften deines Kontos funktionieren. Aktiviere dein Onlinebanking, lade die App deiner Bank herunter, richte TAN-Verfahren ein, teste Überweisungen sowie Ein- und Auszahlungen und checke die Karten- und Ländereinstellungen deiner Debit- oder Kreditkarte.

Beginne damit am besten bereits vier bis sechs Wochen vor der Abreise, da PIN-Nummern, Karten und Zugangscodes meist in separaten Briefen per Post geschickt werden. So hast du bei Problemen noch genug Zeit, um mit der Bank eine Lösung zu finden.

7. Sicherheit im Dauerauftrag

Sobald alles eingerichtet ist, kannst du Daueraufträge für Miete und andere laufende Kosten einrichten, damit du unterwegs keine wichtigen regelmäßigen Zahlungen vergisst.

8. Doppelt hält besser

Vom Wasserschaden auf wichtigen Papieren bis zum Diebstahl deines Portemonnaies sind die meisten Notfälle halb so wild, wenn du dich gut vorbereitest. Fertige Kopien von Karten, Dokumenten, Ausweisen an. Stelle sicher, dass du Nummern und PINs nicht vergisst, aber bewahre Merkzettel niemals in der Nähe der Karten auf. Notiere die Notfall-Telefonnummer deiner Bank.

9. Vollmachten für volle Kontrolle

Im Falle, dass du einen Unfall hast oder aus anderen Gründen nicht auf dein Konto zugreifen kannst, kann es sinnvoll sein, einer Vertrauensperson – nach Absprache – eine Vollmacht für dein Konto zu geben. Diese Person hat dann das Recht, notwendige Bankgeschäfte für dich zu erledigen. Eine Vollmacht muss schriftlich erteilt werden.

10. Sicherheit für alle Fälle

Krankheit, Unfälle, Haftpflicht, Rechtsschutz: Frage frühzeitig bei deinen Versicherungen nach, welche Leistungen sie für einen längeren Aufenthalt in deinem Reiseland anbieten. In den USA zum Beispiel ist die Krankenversorgung deutlich teurer als in Deutschland – bereits ein gebrochener Arm kann dich ohne ausreichende Versicherung umgerechnet schnell mehrere Tausend Euro kosten.

Checkliste
  • Debit-/Kreditkarten beantragen und Limits/Dispo überprüfen

  • Onlinebanking, Apps und TAN-Verfahren einrichten

  • Daueraufträge anlegen

  • Dokumente kopieren und Notfallnummern notieren

  • Vollmachten erteilen, Notfallplan mit Vertrauenspersonen besprechen

TIPP

Reden hilft: Wenn du über eine Organisation, Universität oder einen Arbeitgeber ins Ausland gehst, gibt es dort oft eine Anlaufstelle für organisatorische Fragen rund um Kreditkarten, Versicherungen und Co. Auch der Austausch mit anderen Reisenden ist hilfreich. So kommst du oft an gute Erfahrungstipps und lernst schon mal ein paar Leute kennen.

Mehr zur Sicherheit im Banking?

Auf unserer Webseite erfährst du mehr zu den Sicherheitsmechanismen unseres Bankings.